Wer ist eigentlich die Zahnfee?
Die Zahnfee ist ein Fabelwesen – ähnlich wie der Osterhase oder auch der Weihnachtsmann. Ihre Geburtsstunde erlebte die kleine Fee in Amerika. Dort trat sie im Jahr 1908 zum ersten Mal in der Tageszeitung „Chicago Daily Tribune“ in Erscheinung. Und hier wurde gleich auch ihr “Job” erklärt. Demnach fliegt die Fee nachts in das Zimmer eines Kindes, das einen Milchzahn verloren hat. Findet die Fee das Milchzähnchen unterm Kopfkissen, nimmt sie es mit und hinterlässt stattdessen ein kleines Geschenk; üblicherweise war das früher wohl ein Fünf-Cent-Stück. Die Fee und ihre nächtlichen Überraschungsbesuche erhielten dann im Jahr 1927 einen weiteren Auftritt. Dieses Mal in einem Theaterstück für Kinder von Esther Watkins Arnold. Nach und nach wurde die Zahnfee dann auch über Amerikas Grenzen hinweg immer bekannter und beliebter.
Heute hat sich der oben beschriebene Brauch ganz schön individualisiert. Nicht immer liegt ein kleines Centstück unterm Kopfkissen, manchmal ist es durchaus eine grössere Summe oder ein kleines Geschenk. Auch ist die Zahnfee flexibel, was den Ablageort betrifft. Einige Kinder wollen es ihr beispielsweise besonders leicht machen und legen den Zahn lieber auf die Fensterbank, damit sie keinen weiten Weg hat. Manchmal lässt die Zahnfee den Zahn auch zum Sammeln liegen und entschwindet damit nicht in die Nacht; ganz wie es dem Kind gefällt. Man könnte meinen, die Zahnfee würde sich hierzu vorab mit den Eltern absprechen…
Wie sieht die Zahnfee aus?
Tja, das bleibt ganz der eigenen Fantasie überlassen. Worauf sich aber vermutlich alle Kinder einigen können, sind die kleinen Flügelchen, mit denen sie nachts in die Kinderzimmer geschwebt kommt. Da die Zahnfee immer populärer wurde, als gerade die Disney-Feenfiguren in die Kinos kamen, kann es gut sein, dass viele Kinder ein ähnliches Wesen im Kopf haben, wenn sie an “ihre” Zahnfee denken.
Gut zu wissen:
Hast du gewusst, dass es einen offiziellen Tag der Zahnfee gibt? Ihren Ehrentag hat sie am 22. August. Leider zeigt sie sich dann aber nicht automatisch – sie schwebt immer nur herab, wenn ein Milchzahn ausgefallen ist. Vielleicht macht sie am 22. August ja einfach Urlaub…
Wann kommt die Zahnfee?
Sobald der erste von den insgesamt 20 Milchzähnen herausgefallen ist, macht sich die Zahnfee auf den Weg. Üblicherweise ist das rund um die Einschulung, also mit sechs Jahren, der Fall. Es kann aber durchaus auch sein, dass sich der erste Zahn schon im Alter von fünf Jahren verabschiedet – oder erst mit sieben gehen will. Hier müssen sich Eltern ganz und gar nicht verrückt machen.
Wann fällt welcher Milchzahn aus?
Interessant zu sehen ist, dass in der Regel zuerst die mittleren und unteren Schneidezähne herausfallen. Es zeigen sich dann die typischen niedlichen Zahnlücken beim Lachen, die man oft auf den Einschulungsfotos erkennen kann. Danach werden die mittleren, oberen Schneidezähne locker; ebenso die seitlichen, unteren Schneidezähne. Etwas später fallen dann auch die seitlichen, oberen Schneidezähne aus. Ganz zum Schluss sind die unteren Eck- und Backenzähne an der Reihe.
Wann wachsen die bleibenden Zähne nach?
Auch die bleibenden Zähne wachsen nach einem bestimmten Plan heraus. Zuerst zeigen sich die grossen Backenzähne. Häufig bekommt man das gar nicht richtig mit, weil dafür kein Milchzähnchen ausfallen muss. Oft sind in dieser Phase die Milch-Schneidezähne zum Teil schon herausgefallen und die bleibenden Zähne blitzen schon hervor. Mit ungefähr neun oder zehn Jahren beginnt die zweite Phase des Zahnwechsels. Nun fallen die seitlichen Milchzähne aus und weitere Backenzähne brechen durch. Ist diese Phase abgeschlossen, besitzt das Kind statt 20 Milchzähne nun 28 bleibende Zähne. Die Kinder sind dann in der Regel 11 oder 12 Jahre alt. Später folgen dann auch noch die Weisheitszähne. Diese Zähne zeigen sich üblicherweise zwischen dem 17. und 30. Lebensjahr – und bei manch einem auch gar nicht.
Gut zu wissen:
Du möchtest mehr darüber erfahren, wie der Zahnwechsel bei deinem Kind abläuft und ob dies auch mit Beschwerden vonstattengehen kann? Dann lies gern hier weiter:
Abschied vom Milchzahn: Bringt die Zahnfee ein Trostgeschenk?
Warum erhalten Kinder traditionsgemäss ein Geschenk für einen ausgefallenen Zahn? Hier könnte der Verdacht aufkommen, dass sie traurig seien, ihren Milchzahn „gehen zu lassen“ und vielleicht eine Form von Verlustangst dabei durchleben. So ist es aber ganz und gar nicht – und das ist sogar wissenschaftlich bewiesen. Eine Forschungsgruppe der Universität Zürich hat herausgefunden, dass die überwiegende Zahl der Kinder beim Herausfallen eines Zahnes positive Gefühle empfindet. Dafür haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 1300 Eltern befragt. Nur 20 Prozent der Familien berichteten von negativen Erlebnissen.
Und noch etwas Spannendes fanden die Forschenden heraus: Ob Kinder einen Milchzahn-Verlust positiv oder negativ wahrnehmen, hängt auch von ihren bisherigen Erlebnissen beim Zahnarztbesuch ab. Haben sie schlechte Erinnerungen daran – beispielsweise, weil bei ihnen Karies festgestellt wurde – zeigen Kinder tendenziell eher wenige positive Gefühle. Anders ist es, wenn Kinder einen gesunden Milchzahn verlieren. Dies ist nämlich ein sehr natürlicher Prozess, der schrittweise erfolgt: Erst wackelt der Zahn nur ein wenig, dann wird er immer beweglicher, bevor er irgendwann nur noch an einem einzigen Fädchen hängt und sich schliesslich ganz löst. Die Kinder erleben diesen Prozess sehr bewusst und mit grosser Aufregung mit. Sie können sich auf den Zahnverlust in Ruhe einstellen. Diese Kinder spüren dann häufig Erleichterung und Stolz, wenn der Zahn endlich ausgefallen ist.
Das heisst: Der Grossteil der Kinder benötigt also kein „Trostgeschenk“ von der Zahnfee, um sich vom Milchzahn trennen zu können. Die kleine Überraschung ist für sie also eher eine Art Anerkennung – ein kleines „Siegergeschenk“ sozusagen..
Gut zu wissen:
Viele denken, dass Zähneputzen bei Milchzähnen nicht so wichtig ist, weil sie ja sowieso ausfallen. Das ist ein Trugschluss. Sind Milchzähne mit Karies infiziert, können sich die Bakterien auf die bleibenden Zähne ausbreiten. Um das zu verhindern, ist die richtige Putztechnik entscheidend. Wie sie aussieht, liest du hier:
Tut es Kindern gut, an die Zahnfee zu glauben?
So richtig lässt sich diese Frage nicht beantworten. Ob Eltern Lust auf dieses Ritual haben, ist völlig ihnen überlassen. Und mal ehrlich, die Zahnfee ist schliesslich nicht das einzige Fantasiegeschöpf, das einen festen Platz im Leben vieler Kinder hat. Man denke da nur an den Osterhasen, den Nikolaus und den Weihnachtsmann – der häufig noch Unterstützung vom Christkind erhält.
Was man aber weiss: Mit etwa drei Jahren beginnen Kinder, an solche Fabelwesen zu glauben. Es gibt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die das begrüssen und einen Vorteil darin sehen, weil ein solcher Glaube die Fantasie anrege. Zudem müsse man bei der Entscheidung “Zahnfee – ja oder nein?” auch das Umfeld des Kindes betrachten. Alle kleinen Schulkameradinnen und -kameraden glauben fest an die Zahnfee? Dann wäre es schade, wenn das eigene Kind nicht teilhaben könne. Die kindliche Begeisterung für die Sache solle dann eher nicht ausgebremst werden.
Genauso gibt es aber auch kritische Stimmen: Für das Vertrauensverhältnis zwischen Eltern und Kind könne die vorgegaukelte Existenz der Zahnfee schädlich sein. Die Kinder könnten enttäuscht sein, wenn sie irgendwann erfahren, dass sie belogen wurden. Häufiger Tipp, der dazu zu lesen ist: Bei beginnenden Zweifeln des Kindes darauf eingehen und vorsichtig gemeinsam zu überlegen, ob es denn wohl wirklich so eine kleine Fee gibt, die nachts so viele Geschenke tragen kann. So könne man sich langsam der Wahrheit annähern – ohne dass das Kind dabei seine Würde verliert.
Welche Geschenke bringt die Zahnfee? 7 schöne Ideen
Was die kleine Zahnfee nachts im Gepäck hat, um Kindern eine Freude zu machen, hängt ganz von den Eltern ab. Manche legen ein Geldstück unter das Kopfkissen, andere vielleicht eine kleine Figur oder ein Büchlein – ähnlich wie die kleinen Geschenke in einem selbst gebastelten Adventskalender. Wieder andere Familien legen statt eines Geschenks kleine Briefchen mit lieben Worten von der Zahnfee parat. Hier haben wir sieben tolle Geschenk-Ideen für dich, die deinem Kind ganz bestimmt Freude machen.
Kleines Notizbuch
Der erste Milchzahn-Ausfall fällt häufig ungefähr mit dem Eintritt in die Schule zusammen. Die Kinder beginnen also einen neuen Lebensabschnitt und lernen nun Lesen und Schreiben. Eine aufregende Zeit! Nun sind sie auch ganz langsam in der Lage, ihre Gedanken und Gefühle aufzuschreiben – wenn auch am Anfang nur mit ein paar einfachen Worten. Um dein Kind zum Lesen und Schreiben zu motivieren, kann die Zahnfee zum Beispiel ein hübsches kleines Notizheftchen unter das Kopfkissen legen, das sich für diese ersten Gedanken bestens eignet. In Schreibwarengeschäften oder auch im Internet findest du die schönsten kleinen Notizbücher in vielen bunten Farben.
Hübscher Stift
Passend zum Notizheft kann beim verlorenen Milchzähnchen zum Beispiel ein schöner Stift unterm Kopfkissen liegen. Auch er motiviert dein Kind, seine neu erworbenen Schreibkenntnisse zu trainieren. Besonders beliebt sind bei Kindern in diesem Alter übrigens sogenannte Zauberstifte oder auch Geheimstifte mit UV-Licht. Die Tinte ist beim Schreiben nicht sichtbar, sondern nur unter ultraviolettem Licht. Dazu liegt dem Stift eine kleine Taschenlampe bei. Dieser kleine Spass unterstützt gleichzeitig auch das langsam stärker werdende Bedürfnis von Grundschulkindern nach mehr Privatsphäre – so können sie ein ganz geheimes Tagebuch führen!
Kinder-Sanduhr
Eine besonders schöne Idee ist es, wenn die kleine Zahnfee ein zahnbezogenes Geschenk bringt. So können Eltern die Bedeutung einer guten Zahnhygiene unterstreichen und mit etwas Positivem verknüpfen. Wie wäre es beispielsweise mit einer schönen Kinder-Sanduhr? Es gibt sie in allen erdenklichen Farben, verziert mit kleinen Tieren oder auch mit bunten Tropfen anstatt mit Sand. Mit einer solch hübschen Uhr wissen die Kinder ganz konkret, wie lange sie sich die Zähne putzen müssen. Das motiviert zum Durchhalten und bringt zusätzlich Spass in die Sache.
Zahnbox
Kinder sammeln gerne! Wenn es dann noch die eigenen ausgefallenen Zähne sind, ist das natürlich besonders spannend. Eine schöne Idee – beispielsweise für den ersten ausgefallenen Zahn – ist es, die Zahnfee eine Zahndose schenken zu lassen. Hier gibt es jede Menge schöne Varianten, die extra dafür gedacht sind. Das kann zum Beispiel eine hübsche kleine Blechdose in Herzform sein oder, ganz professionell, eine Zahnbox aus Holz, die für jeden einzelnen Zahn ein eigenes Löchlein vorsieht. Am Ende kann man dann das gesamte Kindergebiss darin bewundern – ja, so etwas gibt es tatsächlich!
Ausgefallene Kinderzahnpasta
Ja! Zahnpasta als Geschenk kann durchaus für Freude sorgen! So, wie wir Erwachsene uns auch über eine besondere Geschmacksrichtung oder eine bestimmte Farbe einer Zahnpasta freuen können, tun das Kinder auch. Glücklicherweise gibt es heute die schönsten Variationen auf dem Markt, um Kindern Spass am Zähneputzen zu vermitteln – beispielsweise die Kinderzahnpasten von Curaprox. Ob Erdbeere, Wassermelone oder Minze; hier kommt jedes Kind auf den Geschmack. Der Clou daran: Zu jeder Zahnpasta erhalten die Kinder auch ein Modell des Mundraums aus Papier, das sie selbst zusammenstecken können.
Eine besondere Kinderzahnbürste
Zähneputzen kann nur Spass machen, wenn auch das Equipment stimmt, klar! Auch hier kannst du die Zahnfee für die gute Sache nutzen, indem du sie eine besonders hübsche Zahnbürste verschenken lässt. Die Kinderzahnbürsten von Curaprox gibt es in allen Regenbogenfarben. Aber nicht nur das spricht für sie: Sie sind extra für kleine Kinderhände konzipiert und dank ihrer vielen extrafeinen Filamenten besonders sanft zu den Zähnen. Natürlich sind die trendigen Zahnbürsten auch frei von Inhaltsstoffen wie Bisphenol A (BPA), Phthalaten oder Azo-Farbstoffen.
Kleines Buch über das Zähneputzen
Wie du oben schon erfahren hast, ist die Pflege der Zähne zu jedem Zeitpunkt wichtig. Egal, ob sich Milchzähnchen im Mund befinden, bleibende Zähne – oder beides. Um Kindern die Bedeutung einer guten Mundhygiene auf eine schöne Weise näherzubringen, gibt es unzählige tolle Kinderbücher auf dem Markt – vom kleinen bunten Heftchen bis hin zu langen Geschichten. Stöbere doch einfach mal das Angebot durch und schau, was sich als kleines Geschenk für dein Kind von der Zahnfee anbietet.
Und was passiert mit dem Milchzahn? Nimmt ihn die Zahnfee mit?
Nicht nur bei der Wahl des Geschenks gibt es jede Menge Spielraum. Auch die Frage, ob der Zahn von der Zahnfee liegengelassen oder mitgenommen wird, darf jede Familie für sich selbst entscheiden. Einige Kinder lieben es, die kleinen Zähnchen als Erinnerung zu sammeln und sind eher traurig, wenn die Zahnfee sie wegnimmt. Hier sollten die Eltern also im Sinne des Kindes handeln und ihnen den Zahn lassen. Als Geschenk von der Zahnfee für den ersten ausgefallenen Zahn könnte dann also unsere Idee Nummer 4 perfekt passen: eine hübsche Zahndose.
Wichtig: Vor dem Einlagern in ein solches Döschen solltest du den Milchzahn mit einer Zahnbürste und ein wenig Zahnpasta reinigen. Sei dabei sehr vorsichtig und vermeide es, den Zahn im Waschbecken unter fliessendem Wasser zu putzen. So besteht die Gefahr, dass der Zahn dir aus der Hand rutscht – direkt in den Abfluss. Das könnte für das ein oder andere Tränchen sorgen. Bevor der Milchzahn dann seine letzte Ruhestätte in der Dose findet, sollte er vollständig getrocknet sein. Lege ihn dafür einfach auf ein Küchenhandtuch oder ein bisschen Krepppapier und lass ihn dort für mehrere Stunden liegen.
Ausgefallene Milchzähne als Quelle für Stammzellen?
Milchzähne in einer Dose zu Hause aufbewahren oder die Zahnfee gar auf Nimmerwiedersehen damit entschwinden lassen? Das könnte eine schlechte Idee sein: Die Wissenschaft hat die Milchzähne nämlich als mögliche Quelle für Stammzellen entdeckt. Diese im Milchzahn enthaltenen Stammzellen konnten durch ein spezielles Verfahren im Labor Eigenschaften von Fettzellen, Nervenzellen und sogenannten Odontoplasten entwickeln; letztere sind für die Herstellung des Zahnbeins verantwortlich. Bei Mäuseversuchen konnten die kultivierten Zellen im Hirngewebe überleben und bildeten dort sogar Knochen. Wenn sich die Ergebnisse noch durch weitere Studien bestätigen lassen, könnten die Stammzellen aus Milchzähnen eventuell bei verschiedenen Therapien eingesetzt werden – beispielsweise, um geschädigte Zähne, Knochen oder Hirngewebe zu reparieren.
Allerdings reicht das Einlagern der Milchzähne in einer Milchzahndose bei Weitem nicht aus, um irgendwann die Vorteile der Stammzellen zu nutzen. Dafür müssten die Zähne zeitnah nach dem Ausfall in einem Speziallabor eingelagert werden. Es gibt tatsächlich immer mehr Unternehmen , die eine Art Speicherbank anbieten. Hier werden die Zähne aufbereitet und über Jahrzehnte aufbewahrt. Dieses Verfahren ist aber sehr teuer und kostet rund 2.000 Euro für eine Einlagerung bis zu 20 Jahre. Tipp: Lass dich hier keinesfalls von irgendwelchen Internet-Angeboten verführen, sondern sprich deine Überlegungen bei deinem Zahnarzt oder deiner Zahnärztin an – er oder sie wird dich seriös beraten.
Zahnfee-Studie: Geldbeträge werden höher, vor allem in der Schweiz
Adventskalender, Zeugnis-Geld, Zahnfee: Gründe, Kinder zu beschenken, gibt es genug. Viele Eltern fühlen sich regelrecht unter Druck gesetzt, besonders grosszügig sein zu müssen. Sei es, weil andere Familien es entsprechend vorleben oder weil sie glauben, nur so ihre Zuneigung für das Kind beweisen zu können.
Eine amerikanische “Zahnfee-Studie” belegt die Tatsache, dass sich die Geldbeträge für einen ausgefallenen Milchzahn global ganz schön sehen lassen können und immer weiter ansteigen: In den USA brachte die Zahnfee im Jahr 2016 pro ausgefallenem Zahn durchschnittlich 4,66 US-Dollar – das waren 75 Cent mehr als im Jahr davor. In Irland und Spanien ist die Zahnfee auch nicht gerade knauserig. Hier erhalten Kinder für einen Milchzahn 3,75 Pfund (4,20 Euro), und japanische Kinder können sich über 525 Yen (3,92 Euro) freuen.
Auch in der Schweiz wurde im Jahr 2017 eine “Zahnfee-Studie” durchgeführt. Das Zahnmedizinische Zentrum der Universität Zürich hat dafür 1.200 Eltern zu ihrem Ritual befragt. Interessanterweise glaubten nur die Hälfte der dazugehörigen Kinder überhaupt an die Zahnfee – dennoch bekamen sie Geschenke zum Milchzahn-Ausfall. Ebenfalls beachtenswert: Ältere Kinder und Jungen wurden dabei bevorzugt behandelt. Unwichtig für den Besuch der Zahnfee war es, ob die Kinder brav waren oder ob sie sich auch ordentlich die Zähne geputzt hatten. Ausgegeben wird für das “Zahnfee-Event” in der Schweiz pro Jahr im Schnitt rund sechs Euro pro Zähnchen.
Zahnfee, Maus und Co. – Milchzahn-Bräuche auf der ganzen Welt
Bräuche rund um das Ausfallen von Milchzähnen gibt es schon viele Jahrhunderte – nicht alle waren jedoch so angenehm wie die Vorstellung von einer niedlichen Zahnfee. Im europäischen Mittelalter stellte man sich beispielsweise statt einer solchen Fee eine böse Hexe vor, die das Kind mit einem bösen Zauber belegen konnte, wenn sie die Chance hatte, sich den ausgefallenen Milchzahn zu krallen. Ganz schön fies! Man geht deshalb davon aus, dass Kinder dieser Zeit ihre Milchzähnchen vergruben oder sie verbrannten, um sich selbst vor der bösen Hexe und ihren dunklen Kräften zu schützen. Keine schöne Vorstellung.
Im romanischen Sprachraum gibt es statt einer Fee die Vorstellung einer Maus. Zum Glück ist sie ähnlich lieb wie die Zahnfee – sie bringt nämlich, genau wie ihre Feen-Kollegin auch, ein kleines Geschenk für jeden ausgefallenen Milchzahn. Die kleine Maus ist auch in Argentinien, Schweden, Kolumbien und Südafrika unterwegs. Auf den Philippinen bringt allerdings eine Ratte die Geschenke – und in El Salvador gibt es weder Zahnfee noch Maus: Hier hüpft ein Hase heimlich in die Kinderzimmer und bringt eine Überraschung. .
Gut zu wissen:
Oh Schreck! Die Zahnfee ist nicht gekommen? Vielleicht ist sie abends zu müde gewesen, auf dem Sofa eingeschlafen oder hat zu lange gearbeitet…? Keine Panik! Schauen dich morgens enttäuschte Kinderaugen an, dann nimm den kurzen Trauermoment ernst. Erkläre deinem Kind, dass die Zahnfee sehr viel zu tun hat und vielleicht eine Nacht länger braucht. Kinder haben dann meist viel Verständnis – und die Freude am nächsten Morgen ist noch ein wenig grösser.
Quellen:
Apollonia Practice Clinic for Dentistry: Woher kommt die Zahnfee?
Focus.de: Tooth loss - Zahnverlust - Jeder Milchzahn zählt
kleiner-kalender.de: Tag der Zahnfee 2024
Landesarbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege des Freistaates Sachsen e.V.: Tag der Zahnfee.
mainzahn - Centre for Dental Health: Erzählen Sie es nicht den Kindern: Die Wahrheit über die Zahnfee.
Merkur.de: Wie Kinder den Zahnverlust empfinden
praxistipps.focus.de: Milchzähne aufbewahren: Darum ist das eine gute Idee
Spiegel.de: In Milchzähnen verbergen sich Multitalente.
Springer Medizin Verlag: Kinder freuen sich über den Verlust des ersten Milchzahns
Quintessenz Verlags-GmbH: Zahnfee verteilt jährlich ein Vermögen
University of Zurich: Kinder freuen sich über den Verlust des ersten Milchzahns.
Dentists at Centro: Das Märchen von der Zahnmaus.
zwp-online.info: Schweizer Zahnfee ist besonders großherzig
Abendblatt.de: Warum der Glaube an den Osterhasen Kindern gut tut.
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