Definition: Was ist Lippenkrebs?
Unter Lippenkrebs (Fachbegriff Lippenkarzinom) versteht man einen bösartigen Tumor im Lippenbereich. Am häufigsten tritt Lippenkrebs seitlich an der Unterlippe auf. Der Tumor kann dabei entweder nach innen oder nach aussen wachsen. Da die Lippen einen Übergang zwischen der Mundschleimhaut und der Haut bilden, können Tumore an den Lippen sowohl in die Kategorie Mundhöhlenkrebs als auch Hautkrebs fallen.
Der häufigste Tumor in der Mundhöhle ist das Plattenepithelkarzinom, das auf der obersten Schicht der Mundschleimhaut entsteht. Da die Lippen ebenfalls von einem Epithel (dem Übergangsepithel) überzogen sind, ist das Plattenepithelkarzinom auch bei Lippenkrebs die häufigste Tumorform und ist auch unter dem Namen “Spinaliom” oder “Stachelzellkarzinom” bekannt. Seltener treten Basalzellkarzinome auf, die nicht direkt auf dem Lippenrot, sondern auf dem hautfarbenen Teil neben der Oberlippe entstehen. Beide Krebsformen gehören auch in die Kategorie “Weisser Hautkrebs”. Noch seltener sind maligne Melanome, die auch als “Schwarzer Hautkrebs” bekannt sind. Diese aggressivste Form von Hautkrebs macht lediglich 0,5 Prozent aller bösartigen Mundhöhlentumore aus.
Wo entsteht Lippenkrebs?
Laut der internationalen Klassifizierung ICD-10 kann Lippenkrebs an folgenden Stellen im Lippenbereich auftreten:
- Äussere Oberlippe (Lippenrot und Lippenrotgrenze)
- Äussere Unterlippe (Lippenrot und Lippenrotgrenze)
- Innenseite der Oberlippe
- Innenseite der Unterlippe
- Mundwinkel (Lippenkommissur)
- Mehrere Bereiche überlappend
Wie gefährlich ist Lippenkrebs?
Lippenkrebs ist eine Mischform aus Haut- und Mundhöhlenkrebs: Er wächst langsamer als Karzinome in anderen Mundteilen; allerdings streut er schneller als Spinaliome an anderen Hautstellen. Bereits kleine Lippenkarzinome können, wenn sie nicht rechtzeitig entfernt werden, Metastasen in den Lymphknoten bilden.
Häufigkeit von Lippenkrebs
Laut dem US-amerikanischen National Cancer Institute erkranken 0,5 von 100’000 Menschen pro Jahr an Lippenkrebs. Umgerechnet bedeutet das eine 0,1-prozentige Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens an Lippenkrebs zu erkranken.
Laut Schätzungen des Robert Koch-Instituts wird in Deutschland jährlich bei über 600 Menschen Lippenkrebs diagnostiziert. Am häufigsten betroffen sind Männer im Alter von 75 bis 85 Jahren. Insgesamt erkranken Männer deutlich häufiger an Lippenkrebs als Frauen. Bei Kindern ist Mundhöhlenkrebs allgemein – und somit auch Lippenkrebs – extrem selten.
Prognose: Wie stehen die Heilungschancen bei Lippenkrebs?
Lippenkrebs ist durchaus heilbar –allerdings kommt es wie bei jeder anderen Krebsart darauf an, den Krebs möglichst frühzeitig zu behandeln. Wenn der Krebs an den Lippen bereits im Frühstadium erkannt wird, sieht die Prognose sehr gut aus. Das liegt vor allem daran, dass der Tumor sehr langsam wächst und auch nur langsam Metastasen bildet. Solange der Tumor nicht grösser als fünf Millimeter ist, liegen die Heilungschancen bei fast 100 Prozent.
Insgesamt liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei Lippenkrebs laut Angaben des US-amerikanischen National Cancer Institutes bei 90,9 Prozent. Da Lippenkrebs an einer gut sichtbaren Stelle auftritt, wird er durchschnittlich bei 77 Prozent der Betroffenen erkannt, bevor er Metastasen in den Lymphknoten bilden kann – bei anderen Mundhöhlentumoren liegt die Zahl der frühzeitig erkannten Tumore bei lediglich 30 Prozent. Acht Prozent der Lippenkrebs-Patient:innen haben zum Diagnosezeitpunkt bereits Metastasen in den Lymphknoten und eine deutlich geringere Fünf-Jahres-Überlebensrate von circa 62 Prozent. Bei einem Prozent der Betroffenen haben sich zum Diagnosezeitpunkt bereits Fernmetastasen gebildet. Die Fünf-Jahres-Überlebesrate sinkt entsprechend auf etwa 38 Prozent. Lippenkrebs kann also durchaus auch tödlich verlaufen. Für weitere 14 Prozent gab es keine Angaben.
Symptome: Woran erkennt man Lippenkrebs?
Krebs an der Lippe kündigt sich in der Regel zunächst durch Vorstufen an, die sich ohne Behandlung zu einem bösartigen Tumor entwickeln können. Man spricht hier auch von Präkanzerosen. Im Folgenden findest du neben der Beschreibung der Symptome auch einige Bilder von Lippenkrebs im Frühstadium und fortgeschrittenen Stadium und auch von Vorstufen.
Vorstufen: Wie beginnt Lippenkrebs?
Zu den präkanzerosen Vorstufen von Lippenkrebs gehören:
Leukoplakie
Bei der Leukoplakie (auch: Weissschwielenkrankheit) entstehen weisse, nicht abwischbare Flecken auf den Lippen. Das passiert, weil die betroffenen Stellen schneller verhornen als das umliegende Gewebe. Durch die Feuchtigkeit im Mund quellen die verhornten Stellen auf und färben sich weiss. Leukoplakien sind häufig harmlos, können sich aber – wenn sie nicht behandelt werden – in einen bösartigen Tumor verwandeln. Deshalb solltest du weisse Flecken auf den Lippen unbedingt ärztlich untersuchen lassen.
Ursachen von Leukoplakien im Mund sind in der Regel Rauchen, Alkohol und schlechte Mundhygiene. Auf den Lippen kann allerdings auch lang andauernde Sonnenbestrahlung Leukoplakien auslösen.
Gut zu wissen:
Mehr Infos zum Thema Leukoplakie findest du in unserem Artikel: Leukoplakie.
Aktinische Cheilitis
Die aktinische Cheilitis (oder auch aktinische Keratose der Lippe) ist eine Entzündung der Lippenoberfläche durch erhöhte Sonneneinstrahlung – insbesondere UVB-Strahlen. Sie entsteht vor allem auf der Unterlippe, da die Oberlippe der Sonne nicht so stark ausgesetzt ist. Männer und Raucher:innen sind deutlich häufiger betroffen als Nichtraucherinnen. Wenn die Entzündung chronisch ist, entwickelt sich daraus ein Plattenepithelkarzinom.
Weitere mögliche Vorstufen von Lippenkrebs:
- Lichen planus: Autoimmunkrankheit, die die Haut- und Schleimhaut befallen kann und chronische Entzündungen verursacht
- Morbus Bowen: rötlich schuppende Hautveränderung, die als Vorstufe des weissen Hautkrebses gilt
- Xeroderma pigmentosum: Seltene Erbkrankheit mit extremer Überempfindlichkeit gegenüber UV-Licht
- Chemische, mechanische oder thermische Verletzungen der Lippen
Mögliche Symptome der Vorstufen im Überblick
Wenn dir einige der folgenden Symptome bekannt vorkommen, solltest du dir möglichst schnell einen Termin beim Hautarzt machen, um Lippenkrebs auszuschliessen:
- Trockene, schuppige Rötungen einzelner Stellen an den Lippen
- Weisse oder dunkle Flecken an den Lippen
- Warzenartige Verdickungen
- Brennende Lippen
- Krustige Lippen
Anzeichen: Wie sieht Lippenkrebs aus?
Wenn gegen die Vorstufen nichts unternommen wird, entsteht Lippenkrebs. Im Anfangsstadium bildet sich ein Geschwür mit hartem Rand, das nicht abheilt und blutet und sich unbehandelt im weiteren Verlauf der Krankheit immer weiter ausbreitet. Ausserdem kann es zu Schwellungen und Schmerzen an der betroffenen Stelle kommen. Im weiteren Verlauf entstehen dunkelrote Knötchen auf dem Geschwür.
Lippenkrebs im fortgeschrittenen Stadium
Wird Lippenkrebs im Frühstadium nicht behandelt, wächst der Tumor weiter. Im weiteren Verlauf können sich Metastasen in den Lymphknoten bilden. Das passiert bei Plattenepithelkarzinomen auf dem Lippenrot häufiger als bei Tumoren, die auf der Haut neben der Lippe entstehen. Insgesamt kommt es bei Lippenkrebs deutlich seltener zu Metastasenbildungen als bei anderen Mundkrebsarten.
Ausserdem kann es zu folgenden Beschwerden kommen:
- Probleme beim Kauen, Schlucken und Sprechen
- Abgeschlagenheit und chronische Müdigkeit
- Unerklärlicher Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit
Metastasen: Wie schnell streut Lippenkrebs?
Lippenkrebs wächst sehr langsam. Deshalb werden über 70 Prozent der Fälle frühzeitig diagnostiziert und sind gut behandelbar. Es ist allerdings möglich, dass Lippenkrebs streut und Metastasen bildet – zunächst in den Lymphknoten. Von dort aus können sich Tumorzellen im Körper ausbreiten und auch lebenswichtige Organe befallen.
Abgrenzung: Welche Lippenkrankheiten gibt es noch?
Nicht jede Auffälligkeit an der Lippe ist direkt Lippenkrebs oder eine Vorstufe davon. Bei folgenden Lippenkrankheiten besteht Verwechslungsgefahr:
Lippenkrebs oder Herpes?
Bei Lippenherpes handelt es sich um ein Symptom, das von dem Herpes-simplex-Virus ausgelöst wird. Zunächst bemerken Betroffene häufig ein Brennen oder Kribbeln an der betroffenen Stelle. Anschliessend bilden sich Bläschen auf der Lippe, die mit einer Flüssigkeit gefüllt sind und von selbst aufplatzen und anschliessend Krusten bilden. Nach ein bis zwei Wochen verschwindet Lippenherpes wieder. Falls du also eine Auffälligkeit an deiner Lippe feststellen solltest, die nach zwei Wochen nicht verschwunden ist, solltest du dich vorsichtshalber von einem Hautarzt durchchecken lassen und keinesfalls versuchen, die Stelle selbst zu behandeln. Im Gegensatz zu Lippenherpes ist Lippenkrebs übrigens nicht ansteckend.
Lesen Sie weiter: Was sind Fieberbläschen und was kann man dagegen tun?
Syphilis
Syphilis ist eigentlich eine Geschlechtskrankheit und tritt deshalb in der Regel an den Geschlechtsorganen auf. Was viele nicht wissen: Primärsyphilis kann auch über Oralsex übertragen werden und an den Lippen, auf der Zunge und im Rachen auftreten.. Dabei entsteht eine schmerzlose Wunde am Infektionsherd, die sich zu einem Geschwür weiterentwickelt. Dieses Geschwür ist – im Gegensatz zu Lippenkrebs – schmerzfrei und blutet nicht. Es fühlt sich fest an.
Peutz-Jeghers-Syndrom & Morbus Addison
Bei diesen beiden systemischen Erkrankungen kann es zu schwarz-bräunlichen Pigmentierungen auf der Lippe kommen, die mit einem malignen Melanom verwechselt werden könnten. Ausserdem können auch harmlose Pigmentflecken auf den Lippen entstehen. In jedem Fall solltest du die Veränderung ärztlich untersuchen lassen.
Ursachen: Woher kommt Lippenkrebs?
Lippenkrebs entsteht, wenn Zellen mit veränderter Erbinformation vom Immunsystem übersehen werden und sich vermehren. Da sich Tumorzellen schneller teilen als normale Zellen, werden nach und nach immer mehr gesunde Zellen verdrängt und es entsteht ein Tumor. Warum genau es zu dieser Zellmutation kommt, ist bisher nicht vollständig geklärt. Genetische Faktoren können eine Rolle spielen. Es gibt allerdings auch einige Risikofaktoren, die die Entstehung von Lippenkrebs begünstigen.
Risikofaktoren
Bei den meistens Krebsarten, die den Mundbereich befallen, ist der Risikofaktor Nummer eins Rauchen und Alkoholkonsum. Da sich die Lippen allerdings an der Aussengrenze des Mundes befinden, kommt ein weiterer wichtiger Risikofaktor hinzu: intensive Sonneneinstrahlung.
UV-Strahlung
Wenn Menschen sich zu lange in der Sonne aufhalten, verursachen UV-Strahlen (insbesondere UVB-Strahlen) Schäden am Erbgut der Zellen. Wenn die Lippen über Jahre hinweg immer wieder intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, kann es zu Lippenkrebs kommen, der sich normalerweise über die beschriebenen Vorstufen ankündigt. Das gilt vor allem für Menschen ab 45 Jahren mit heller Haut, die schnell einen Sonnenbrand bekommen. Bei Menschen mit einer dunklen Hautfarbe kommt Lippenkrebs sehr selten vor.
Rauchen und Alkoholkonsum
Die giftigen Inhaltsstoffe des Tabakrauchs schädigen ebenfalls das Lippenrot und erhöhen das Risiko, an Lippenkrebs zu erkranken – vor allem in Kombination mit regelmässigem Alkoholkonsum. Während Rauchen und hochprozentiger Alkohol der Risikofaktor Nr. 1 für alle Mundhöhlenkrebse darstellt, wird bei Lippenkrebs das Pfeiferauchen besonders erwähnt. Das liegt vermutlich daran, dass die Pfeife dauerhaft auf den Lippen aufliegt. Eine Studie hat ebenfalls ergeben, dass Menschen, die Zigaretten während des Rauchens im Mund lassen, ohne sie zwischendurch abzulegen oder in der Hand zu halten, ein erhöhtes Lippenkrebsrisiko haben.
Geschwächtes Immunsystem
Menschen, die nach einer Organtransplantation Medikamente nehmen müssen, die das Immunsystem unterdrücken, haben ebenfalls ein erhöhtes Krebsrisiko. Betroffene müssen diese Medikamente nehmen, damit der Körper das neue Organ nicht abstösst. So haben allerdings auch mutierte Krebszellen leichteres Spiel. Nach einer Nierentransplantation besteht ein 30-fach erhöhtes Lippenkrebsrisiko.
Blutdrucksenker
Hellhäutige Menschen, die unter erhöhten Blutdruck leiden und blutdrucksenkende Medikamente einnehmen, sollten im Sommer besonders gut aufpassen. Einige Mittel erhöhen nämlich die Lichtempfindlichkeit der Haut und können bei intensiver Sonneneinstrahlung Lippenkrebs auslösen.
Schlechte Mundhygiene
Wer seine Zähne nicht gründlich genug putzt, ist anfällig für Zahnfleischentzündungen, Parodontitis und Karies. Wenn diese Erkrankungen nicht behandelt werden und sich die Entzündungsherde weiter ausbreiten, können sie auch das Gewebe der Lippen angreifen und Lippenkrebs auslösen.
Gut zu wissen:
Obwohl das alltägliche Zähneputzen für die meisten Menschen schon zur Routine geworden ist, schleichen sich oft Fehler ein. Wie genau die effizienteste Technik aussieht, erfährst du in unserer Anleitung:
Diagnose: Welcher Arzt stellt Lippenkrebs fest?
Wenn du eine Auffälligkeit an deiner Lippe feststellst, können Haut- oder Hausarzt die ersten Ansprechpartner sein und dich gegebenenfalls an einen Spezialisten überweisen – zum Beispiel einen Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgen oder einen Onkologen (Facharzt für Krebs). Häufig bemerken Zahnärzt:innen Lippenkrebs auch bei einer regulären Kontrolluntersuchung.
Der erste Schritt der Diagnoseuntersuchung ist die Biopsie. Dabei entnimmt der Arzt unter lokaler Betäubung eine Gewebeprobe, die anschliessend in einem Labor untersucht wird. Anhand dieser Probe kann man bereits feststellen, ob es sich um Lippenkrebs handelt und wenn ja, was für ein Tumor es ist. Wenn sich tatsächlich ein bösartiger Tumor auf der Lippe befindet, folgen bildgebende Untersuchungen, um festzustellen, wie gross der Tumor ist und ob er bereits benachbartes Gewebe infiltriert hat – zum Beispiel den Mundhöhlenboden – oder Metastasen in den Lymphknoten gebildet hat.
Folgende Untersuchungsmassnahmen können unter anderem zum Einsatz kommen:
- Computertomographie (CT)
- Magnetresonanztomographie (MRT)
- Ultraschalluntersuchung der Lymphknoten
- Röntgenaufnahmen der Kieferknochen
Entsprechend der Untersuchungsergebnisse klassifiziert der Arzt den Tumor. Mehr Infos zu den Tumor-Einstufungen findest du in unserem Hauptartikel zum Thema Mundhöhlenkrebs:
Behandlung: Was tun bei Lippenkrebs?
Wie genau die Behandlung von Lippenkrebs aussieht, hängt stark davon ab, in welchem Stadium sich der Tumor befindet und um was für einen Tumor es sich genau handelt. Was die bestmögliche Therapie für jeden Einzelfall ist, bespricht ein Expert:innen-Team von Vertreter:innen diverser Fachrichtungen in einer sogenannten Tumorkonferenz – auch Tumorboard genannt.
Operation
In der Regel muss das Lippenkrebsgeschwür operativ entfernt werden, damit es sich nicht weiter ausbreiten kann. Dabei entfernt der Chirurg nicht nur die betroffene Stelle, sondern auch einen Sicherheitsabstand von etwa einem Zentimeter, um zu vermeiden, dass Tumorzellen übersehen werden, die einen neuen Tumor (Rezidiv) bilden könnten.
Rekonstruktion
Die Lippen werden nicht nur für wichtige Körperfunktionen wie Kauen, Essen und Schlucken benötigt, sondern sind auch für die zwischenmenschliche Kommunikation essenziell: Mit ihnen lachen und sprechen wir. Um eine möglichst natürliche Ästhetik nach der Lippenkrebs-Operation wiederherzustellen, ist eine Rekonstruktionsoperation notwendig. Dabei kann Gewebe aus anderen Körperteilen entnommen werden, um den fehlenden Lippenteil zu ersetzen. Mit moderner Technik können sowohl Aussehen als auch Funktion häufig gut wiederhergestellt werden.
Gut zu wissen:
Nach einer Operation im Mundbereich ist das Zähneputzen häufig unangenehm und schmerzhaft. Abhilfe schafft die Zahnbürste CS Surgical von Curaprox, die mit ihren superweichen Borsten besonders sanft reinigt.
Bestrahlung
Bei grösseren Tumoren folgt auf die Operation häufig eine Strahlentherapie. Dabei können entweder nur die Lippen oder auch die Lymphknoten bestrahlt werden. Vor einer Operation kommen Bestrahlungen eher selten zum Einsatz, da das bestrahlte Gewebe unkontrollierbare Blutungen während der Operation verursachen kann. Bei kleineren Tumoren reicht manchmal eine Strahlentherapie aus, sodass der Tumor nicht operativ entfernt werden muss.
Chemotherapie und Immuntherapie
Chemotherapie kann in Kombination mit Strahlentherapie verwendet werden, um die Behandlung wirksamer zu machen. Allerdings kommt eine Chemotherapie bei Lippenkrebs zumeist erst im fortgeschrittenen Stadium zum Einsatz, wenn andere Behandlungsmassnahmen nicht mehr sinnvoll sind und eine Heilung nicht mehr zu erwarten ist. Ziel ist dann nicht die vollständige Entfernung des Tumors, sondern Verbesserung der Lebensqualität, Linderung von Beschwerden und Verlängerung des Lebens.
Gut zu wissen:
Mehr Informationen zu den verschiedenen Behandlungsmethoden und deren Nebenwirkungen sowie zu unterstützenden Behandlungsmassnahmen bekommst du in unserem Hauptartikel:
Prophylaxe: Wie kann man Lippenkrebs verhindern?
Der beste Schutz gegen Lippenkrebs ist, die Risikofaktoren weitestgehend auszuschliessen. Das bedeutet konkret:
Sonnenschutz verwenden
Vor allem hellhäutige Menschen, die anfällig für Sonnenbrand sind, sollten sich gut schützen, wenn sie sich in der direkten Sonne aufhalten. Verwende einen Lippenbalsam mit hohem Sonnenschutzfaktor oder trage am Strand einen breitkrempigen Sonnenhut. Auch Menschen, die an der freien Luft arbeiten und häufig direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt sind, sollten neben Sonnencreme fürs Gesicht auch Lippenbalsam mit Sonnenschutzfaktor für die Lippen auftragen.
Auf einen gesunden Lebensstil achten
Raucher:innen haben ein erhöhtes Risiko, an Lippenkrebs – und allen anderen Mundkrebsarten – zu erkranken. Das gilt besonders in Kombination mit regelmässigem Alkoholkonsum. Falls du also rauchst und gerne hochprozentigen Alkohol trinkst, solltest du deinen Lebensstil +überdenken. Auch deine Leber und Lunge werden es dir danken.
Gut zu wissen:
Du würdest gerne mit dem Rauchen aufhören, aber weisst nicht so recht wie? Hilfreiche Tipps bekommst du in unserem Artikel: Mit dem Rauchen aufhören.
Zahnärztliche Kontrolluntersuchungen wahrnehmen
Krebs im Mundbereich wird häufig vom Zahnarzt bei einer Kontrolluntersuchung festgestellt. Wenn du die zahnärztlichen Kontrollen regelmässig wahrnimmst, kann es ausserdem erst gar nicht dazu kommen, dass sich gefährliche Entzündungsherde bilden.
Auf gute Zahnhygiene achten
Da auch eine mangelhafte Mundhygiene Auslöser für Lippenkrebs sein kann, solltest du gut darauf achten, deine Zähne immer gut zu pflegen.
Die wichtigsten Infos für eine gute Mundpflegeroutine im Überblick:
- Jeden Tag zweimal täglich die Zähne jeweils etwa drei Minuten putzen – morgens nach dem Frühstück und abends direkt vor dem Schlafengehen.
- Für eine gründliche Reinigung eine weiche Zahnbürste verwenden, um das Zahnfleisch nicht zu verletzen – zum Beispiel die CS 5640 von Curaprox
- Eine Zahnpasta mit Fluorid verwenden, um deine Zähne vor Karies zu schützen – zum Beispiel die ‘Be you’ zahnpasta von Curaprox
- Einmal täglich alle Zahnzwischenräume mit einer Interdentalbürste reinigen
- Einmal täglich die Zunge mit einem Zungenschaber reinigen.
Mehr Infos zu den jeweiligen Routinen findest du in unseren Anleitungsartikeln:
Anleitung: Zähne richtig putzen
Anleitung: Zahnzwischenräume richtig reinigen
Anleitung: Zähne richtig putzen mit der elektrischen Zahnbürste
Anleitung: Zungenschaber richtig verwenden
Anleitung: Richtig Zähne putzen bei Kindern
Anleitung: Richtig Zähne putzen bei Babys
Quellen
Ärzteblatt: Lippenkrebs durch Hochdruckmedikamente.
Bröse. Sascha Alexander et al.: Cheilitis actinica, auf: flexikon.doccheck.com.
Derma-Praxis Dr. Bresser: Spinaliom, Stachelzellkrebs.
Deutsche Krebshilfe: Krebs im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich (Die blauen Ratgeber).
Ettl, Tobias et al.: Malignes Melanom der Unterlippe, auf: zm-online.de.
Gesund.bund.de: C00: Bösartige Neubildung der Lippe.
Hanke, C. William: Ask the Expert: What Will Help Me Feel Less Nervous About My Lip Cancer?, auf: skincancer.org.
Helios Kliniken Kassel: Behandlung von Haut- und Lippenkrebs.
Hennessy, Bernard J.: Lippengeschwüre, Lippenentzündungen und andere Veränderungen, in: MSD Manual. Ausgabe für Patienten.
Högemann, Astrid: Lippenkarzinom, auf: flexikon.doccheck.com.
Koushk-Jalali, Bijan et al.: Plattenepithelkarzinom auf dem Boden eines oralen Lichen planus, in: Hautarzt. 2020.
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Van Leeuwen, Marina T. et al.: Immunosuppression and other risk factors for lip cancer after kidney transplantation, in: Cancer epidemiology, biomarkers & prevention: a publication of the American Association for Cancer Research. 2009.
Zahnarztpraxis Grossenwiehe: Weiße Flecken im Mund können zu Mundhöhlenkrebs führen.
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