Definition Karies: Was ist das eigentlich?
Karies ist eine Erkrankung am Zahn, die durch Bakterien verursacht wird. Der Name “Karies” stammt vom lateinischen Begriff “caries” ab, der übersetzt Morschheit oder Fäulnis bedeutet.
Charakteristisch für Karies – und gleichzeitig auch das auffälligste Anzeichen – ist das gefürchtete Loch im Zahn, das sich allerdings erst im fortgeschrittenen Stadium zeigt. Selten ist die Krankheit nicht: Karies an den Zähnen zählt zu den häufigsten Leiden des Menschen; neben Erkältungen und Zahnfleischerkrankungen. Und was viele nicht wissen: Karies kann ansteckend sein. Wenn beispielsweise Eltern mit Karies ihr Baby mit einem Löffel füttern und diesen vorher ablecken, können sich die krankmachenden Bakterien vom Mund der Eltern auf den Mund des Kindes übertragen.
Warum entsteht Karies?
Ob Eckzahn, Weisheitszahn oder auch Milchzahn – Karies kann sich überall an unserem Gebiss bilden und entsteht in der Regel dann, wenn wir uns nicht gründlich und regelmässig genug die Zähne putzen. Dann bildet sich auf ihnen ein rauer, pelziger Zahnbelag, den man auch Plaque nennt. Dieser meist weiss-gelbliche Überzug besteht aus Speichel, Bakterien und Speiseresten. Anfangs ist der Belag sehr weich, sodass man ihn gut mit der Zahnbürste und mit Interdentalbürsten entfernen kann. Tun wir das nicht, wird er zu hartem Zahnstein, den wir in einer Zahnarztpraxis professionell entfernen lassen müssen.
Die wahren Karies-Übeltäter sind Bakterien, die im Plaque stecken. Sie gewinnen ihre Energie aus den Kohlenhydraten in der Nahrung. Am liebsten haben sie leicht vergärbaren Zucker. Diesen Zucker wandeln sie in Säuren um, die unseren Zahnschmelz entmineralisieren. Dadurch wird er porös und damit anfälliger für Mikroorganismen, die in den Zahn eindringen und ihn von innen heraus zerstören können.
Die gute Nachricht: Eigentlich läuft in unseren Mündern ein Prozess ab, der die Zähne vor Karies schützt. Denn: Unser Speichel ist – ganz ohne weiteres Zutun – mit Mineralstoffen angereichert, die den Zahnschmelz stetig härten (remineralisieren). Dieser natürliche Prozess wird allerdings gestört, wenn wir immer wieder Zucker zu uns nehmen – sei es als häufige Zwischenmahlzeit oder als süsses Getränk. Dann überschütten wir unsere Zähne kontinuierlich mit Zucker und der Speichel hat nicht genug Zeit, um das Gleichgewicht wiederherzustellen; sein Remineralisierungsprozess wird gestört und so entstehen Löcher.
Damit es gar nicht erst so weit kommt, hilft – wie oben schon geschrieben – vor allem eins: Regelmässiges Zähneputzen, Morgends und Abends, plus den Einsatz eines Zungenschabers undn passenden Interdentalbürsten Dadurch können wir die Bakterien aus unserem Mund entfernen, die für die Kariesbildung verantwortlich sind.
Gut zu wissen:
Karies entsteht vor allem durch ungenügende Zahnhygiene. Aber: Es ist tatsächlich so, dass einige Menschen eine stärkere Neigung zu Löchern haben als andere. Das liegt daran, dass wir alle einen unterschiedlichen Säuregrad (pH-Wert) des Speichels haben. Wenn dieser Wert sehr niedrig ist, ist das Eingangstor für Karies grösser.
Arten im Überblick: Wo tritt Karies auf?
Karies kann viele Namen haben; ganz abhängig davon, wo der Befall auftritt. Lies hier, welche Unterscheidungen der Zahnarzt macht.
Approximalkaries
Mit dieser Bezeichnung ist Karies gemeint, die sich zwischen den Zähnen bildet; also an den Berührungsflächen zweier angrenzender Zähne. Diese Stellen sind besonders anfällig, weil sie beim Putzen oft vergessen werden. Effektiv säubern lassen sie sich mit Interdentalbürsten.
Grübchen- und Fissuren-Karies
This term refers to caries that develops on the tooth, specifically on the chewing surfaces of the molars. Typically, the root cause of this caries is inadequate hygiene or an incorrect brushing technique.
Glattflächen-Karies
Hiermit bezeichnet man Karies, die sich an der Seite des Zahns bildet – also auf den Zahnflächen, die der Zunge, dem Gaumen und der Wangenschleimhaut zugewandt sind.
Zahnhals-Karies
Von Zahnhalskaries spricht man, wenn die Zahnhälse freilegen und sich dort Karies bildet. Das passiert häufiger bei älteren Menschen, die eher mit Zahnfleischrückgang und freiliegenden Zahnhälsen zu tun haben. Der Zahnhals ist dann nicht mehr geschützt und und anfällig für die Erkrankung.
Sekundär-Karies
Sekundär-Karies beschreibt die Bildung von Karies an bereits behandelten Stellen. Diese neue Karies entsteht also im Bereich von Füllungen und Kronen; auch unter einer Füllung oder Krone. Diese neue Karies-Bildung nennt man Karies-Rezidiv. Es entsteht meist durch eine schlechte Erstversorgung. Das heisst, dass beim ersten Bohren nicht alle von Karies befallenen Stellen entfernt wurden.
Die verschiedenen Stadien von Karies
Ein Loch ist niemals von heute auf morgen da. Kariesbildung ist vielmehr ein Prozess, den man im besten Fall früh erkennt und stoppt. Wie sich Karies entwickelt und in welchen Stadien sich diese Entwicklung einteilen lässt, erfährst du hier.
Initialkaries
Eigentlich handelt es sich bei Initialkaries erst um eine Vorstufe der Erkrankung, die sich dann aber ohne Behandlung zu Karies entwickelt. Initialkaries zeigt sich in der Regel durch weisse, bräunliche oder transparente Flecken auf den Zähnen. Sie entstehen, weil der Zahnschmelz bereit angegriffen und die betroffenen Stellen schon entmineralisiert wurden. Die gute Nachricht: In diesem Stadium lassen sich Schäden noch rückgängig machen.
Schmelzkaries
In diesem Stadium hat der Zahn schon mehr gelitten; dennoch handelt es sich erst einmal noch “nur” um einen oberflächlichen Befall, bei dem der Zahnschmelz betroffen ist. Diese Schäden bieten nun das perfekte “Nest” für Bakterien, die sich dort ablagern und den Verlauf der Erkrankung beschleunigen können.
Dentinkaries
Dentin nennt man das Gewebe, das unter dem Zahnschmelz liegt. Dieses Gewebe ist weich und dadurch anfälliger für Karies. Hat die Karies diesen Bestandteil des Zahnes bereits erreicht, spüren Betroffene das häufig an empfindlichen Zähnen – beispielsweise beim Essen von heissen oder kalten Speisen oder Getränken.
Tiefe Karies (Caries profunda)
In diesem Fall hat die Karies bereits zwei Drittel des Zahnbeins angegriffen und ist bis ins Zahnmark, auch Pulpa genannt, vorgedrungen. In dieser innersten Schicht befinden sich die Blutgefässe und Nerven. Karies kann hier Reizungen und Schwellungen des Zahnmarks verursachen, was wiederum sehr schmerzhaft sein kann. Häufig ist nun eine Wurzelbehandlung unumgänglich.
Durchdringende Zahnfäule
Hierbei handelt es sich um die schwerste Form der Karies; quasi um das Endstadium. Die zerstörerischen Bakterien haben die Pulpa, also das Zahnmark, erreicht und eine Verbindung zwischen Mund- und Zahnhöhle geschaffen. Wird die Karies nicht spätestens jetzt behandelt, droht eine Pulpitis – also die Entzündung des Zahnmarks – und das Absterben des Zahnmarks.
Abszess
Wenn Karies bereits bis ins Zahnmark vorgedrungen ist, kann dort eine Infektion entstehen, die dann wiederum einen Abszess an der Unterseite des Zahns verursachen kann. Ein solcher Abszess ist sehr gefährlich und muss umgehend behandelt werden. Geschieht das nicht, kann sich die Infektion auf die Kieferknochen und auch auf Kopf und Hals ausbreiten. Häufig verursachen sie Schmerzen. Es kann auch zu Schwellungen des Zahnfleischs, im Gesicht oder am Kiefer kommen. Auch Fieber und geschwollene Lymphknoten können Anzeichen für einen Abszess sein. In einigen Fällen muss der betroffene Zahn dann entfernt werden.
Risikofaktoren und Ursachen für Karies
Die wichtigsten Risikofaktoren für Kariesbildung hast du bereits kennengelernt: Plaque und Zahnstein. Daneben gibt es aber auch noch andere Faktoren, die die Entstehung von Karies begünstigen können. Wir geben dir hier noch einmal einen vollen Überblick:
Unzureichende Zahnhygiene
Um Karies bildenden Bakterien den Kampf anzusagen, hilft vor allem eins: Sie entfernen. Achte darauf, dass du dir mindestens zweimal täglich die Zähne für drei Minuten putzt. Wichtig ist dabei auch, die Zwischenräume nicht zu vergessen. Sie erreichst du am besten mit Interdentalbürsten, die du täglich benutzen kannst.
Gut zu wissen:
Um Karies in den Zahnzwischenräumen zu verhindern, ist es wichtig, sie regelmässig zu säubern. Mit den Interdentalbürsten von Curaden erreichst du problemlos auch die feinsten und engsten Nischen. Für alle Zahnzwischenräume findest du die passende Grösse.
Zu viele süsse Nahrungsmittel
Süsse Getränke und Speisen lieben die meisten Menschen. Leider haben sie den Nachteil, dass auch unsere “schlechten” Mundbakterien darauf stehen. Sie speisen daraus ihre Energie und sorgen damit für Karies.
Zu wenig Fluorid im Zahn
Wie wir schon wissen, machen Bakterien unseren Zahnschmelz porös und durchlässig, sodass der Zahn von innen heraus zerstört werden kann. Fluoride können diesem Vorgang entgegenwirken. Dabei handelt es sich um Fluor-Verbindungen. Sie stecken nur in sehr geringen Mengen in Lebensmitteln (Ausnahmen sind beispielsweise grüner und schwarzer Tee und Meerestiere), und auch das Trinkwasser enthält nur geringe Spuren. Wir müssen also “auffüllen”. Das funktioniert beispielsweise durch Zahnpasten, die mit Fluoriden angereichert sind. Ausserdem bietet der Handel auch Salzsorten mit Fluorid-Zusätzen an – das gilt auch für Mineralwassersorten.
Gut zu wissen:
In Gegenden mit einem höheren Fluorid-Gehalt im Trinkwasser ist die Kariesrate tatsächlich niedriger als in anderen Regionen. Du möchtest noch mehr über die Wirkung von Fluorid erfahren? Dann lies gerne hier weiter:
Verminderter Speichelfluss
Wir wissen bereits: Unser Speichel hilft dabei, unsere Zähne vor Karies zu schützen. Menschen mit wenig Speichelfluss sind also gefährdeter für Löcher in den Zähnen. Für eine Verminderung des Speichels können beispielsweise bestimmte Medikamente verantwortlich sein, aber auch eine Strahlentherapie bei Krebserkrankungen. Auch bei systemischen Erkrankungen, die eine Speicheldrüsendysfunktion verursachen, kann es zu einer Reduzierung des Speichels kommen.
Genetische Defekte im Zahnschmelz
Nur ein intakter, harter Zahnschmelz ist eine erfolgreiche Barriere für Karies verursachende Bakterien. Forscher:innen haben herausgefunden, dass ein schwacher bzw. defekter Zahnschmelz durch mutierte Gene verursacht werden kann. Wer anfällig für Karies ist, sollte noch intensiver auf eine gute Mundhygiene achten und regelmässige Kontrollen beim Zahnarzt wahr- und ernstnehmen.
Gut zu wissen:
Während der Schwangerschaft sind werdende Mütter besonders gefährdet, Karies oder auch Zahnfleischerkrankungen zu entwickeln. Ursache dafür ist häufig die Hormonumstellung. Nicht umsonst sagt man: “Jede Schwangerschaft kostet einen Zahn”. Um es nicht soweit kommen zu lassen, sollten Schwangere ganz besonders auf ihre Zahnhygiene achten.
Habe ich Karies? Symptome im Überblick
T Die meisten Menschen verbinden Karies mit Schmerzen und einem sichtbaren Loch im Zahn. Dabei sind diese beiden Beschwerden bereits ein Zeichen für ein sehr fortgeschrittenes Stadium. Karies in seinen ganz frühen Stadien kannst du in der Regel nicht selbst erkennen, deshalb sind die regelmässigen Kontrollen beim Zahnarzt auch so wichtig. Welche Symptome auf Karies hinweisen können, haben wir hier für dich zusammengefasst.
Kälte- oder Hitzeempfindlichkeit
Ein frühes Anzeichen für Karies könnte sein, wenn deine Zähne plötzlich unangenehm auf heisse oder sehr kalte Speisen reagieren. Wenn du dieses Phänomen kennst, solltest du einen Zahnarzt aufsuchen. Nur er kann dir sagen, ob tatsächlich Karies dahintersteckt. Denn eine solche Empfindlichkeit kann auch andere Ursachen haben – zum Beispiel offenen Zahnhälse oder eine Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates).
Schmerzen beim Verspeisen von süssen Lebensmitteln
Menschen, die von Karien betroffen sind, könnten empfindlich reagieren, wenn ihre Zähne mit süssen Lebensmitteln in Kontakt kommen. Das liegt daran, dass durch Karies der Zahnschmelz an einer Stelle beschädigt und der Weg frei bis zum Nerv ist. Süsses reizt den Nerv und verursacht den Schmerz.
Zahnschmerzen
Ob Zahnschmerzen entstehen oder nicht, hängt auch davon ab, an welcher Stelle sich das Loch befindet. Löcher im Zahnschmelz sorgen beispielsweise in der Regel nicht für einen Schmerz. Spontane Zahnschmerzen – unabhängig von Kälte, Wärme oder Süssem – setzen meist erst dann ein, wenn die Löcher bereits fast bis zum Zahnmark reichen oder dieses sogar schon angegriffen ist. In der Regel bedeutet das, dass irreversible Schäden entstanden sind.
Mundgeruch
Bei fortgeschrittener Karies kann es auch zu Mundgeruch kommen. Dahinter stecken in der Regel die Karies-Bakterien, die von den Betroffenen nicht ausreichend entfernt wurden. In den bereits bestehenden Löchern setzen sich Speisereste fest, die von den Karies-Bakterien verstoffwechselt werden, wodurch schlecht riechende Schwefelverbindungen entstehen.
Diagnose beim Zahnarzt: Methoden im Überblick
Je früher erkannt, desto unkomplizierter lässt sich Karies behandeln. Um schon ein frühes Stadium zu erkennen, sind die zahnärztlichen Kontrollen sehr wichtig. Wie der Zahnarzt den für dich selbst oft nicht sichtbaren Schaden an deinen Zähnen entdecken kann, erklären wir dir hier.
Zahnärztliche Untersuchung
Der erste Schritt, um Karies auf die Spur zu kommen, ist die genaue Betrachtung deiner Zähne. Dazu nutzt der Zahnarzt einen kleinen Spiegel und sehr helles Licht. Bei dieser ersten Untersuchung kann der Arzt Veränderungen auf der Zahnoberfläche erkennen, die auf Karies hindeuten können. Ist das tatsächlich der Fall, kann der Arzt seinen Verdacht mit einer speziellen Sonde erhärten. Bleibt er beispielsweise mit der Sonde an einer Stelle hängen, ist das für ihn in der Regel ein Zeichen dafür, dass dort Karies vorhanden ist. Denn: Gesunder Zahnschmelz ist hart und widersteht dem Druck der Sonde. Ist Zahnschmelz hingegen von Karies befallen, wird er weich, sodass die Sonde dort ein wenig haften bleibt.
Röntgenbilder
Ein weiteres Mittel, um auch gut versteckte Karies zu entdecken, ist das Röntgen. Grosser Vorteil daran: Die Bilder machen die Schädigungen schon in sehr frühen Stadien sichtbar, was bei der Untersuchung mittels Sonde nicht der Fall ist. Nachteilig ist natürlich die Strahlenbelastung. Ein Röntgenbild gehört meist zur normalen zahnärztlichen Kontrolluntersuchung, wobei ein solches aus gesundheitlichen Gründen natürlich nicht jedes Mal angefertigt wird.
Faseroptische Transillumination (FOTI)
Röntgenbilder und Untersuchungen mit der Sonde haben Nachteile: Röntgenstrahlen belasten den Körper und mit Sonden besteht immer auch die Gefahr, den Zahn zu beschädigen und sogar Kariesbakterien auf andere Zähne zu übertragen. Schonender ist die sogenannte Faseroptische Transillumination. Sie beschreibt das Durchscheinen der Zähne mittels Licht. Dabei leiten Zahnärzt:innen Kaltlicht mittels (stumpfer) Sonde in den Zahn. Diese Untersuchungsmethode ist ideal für das Erkennen von Karies im Zahnzwischenraum der Seitenzähne und Frontzähne. Das Prinzip dahinter: Zerstörte Zahnsubstanz sorgt dafür, dass das Licht nicht weitergeleitet wird; es wird ein dunkler Fleck sichtbar, der die Karies darstellt.
Elektrische Widerstandsmessung (ECM)
Die elektrische Widerstandsmessung ist ebenfalls eine Methode zur Früherkennung von Karies. Dabei macht man sich die Tatsache zunutze, dass Karies den elektrischen Widerstand der Zähne verändert. Gesunder Zahnschmelz hat keine oder nur eine geringe elektrische Leitfähigkeit. Wird er kariös, verliert er diese isolierende Eigenschaft: Er beginnt, Strom zu leiten. In diesem Fall wird der Widerstand zwischen der Zahnoberfläche und einer Elektrode kleiner.
Laserfluoreszenz
Die Diagnostik mittels Laserfluoreszenz nutzt die fluoreszierenden Eigenschaften der Zahnhartsubstanz. Kariöse Anteile fluoreszieren nämlich stärker als gesunde. Um diese Unterschiede zu erkennen, wird der Zahn mit einer speziellen Lampe beleuchtet, die ein Licht mit einer speziellen Wellenlänge abstrahlt. Das lässt Karies und die Abbauprodukte der entsprechenden Bakterien in einer anderen Farbe aufleuchten, als es bei den gesunden Bereichen der Fall ist.
Gut zu wissen:
Die zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen sollten circa alle drei bis zwölf Monate stattfinden; wobei Drei-Monatsabstände schon sehr engmaschig sind und vor allem für Menschen empfohlen werden, die sehr anfällige Zähne haben. In der Regel ist ein Abstand von zwölf Monaten üblich. Kinder werden häufig alle sechs Monate zur Untersuchung einbestellt.
Was tun bei Karies? So sieht die Behandlung aus
Ist Karies am Zahn erst einmal entstanden, gilt es, die Krankheit so schnell wie möglich zu stoppen. Aber wie? Das hängt auch davon ab, in welchem Stadium Karies entdeckt wird. Wir geben dir hier einen Überblick, wie sich die Krankheit bekämpfen lässt.
Behandlung im Frühstadium – mit Fluorid gegen Karies
Am schonendsten ist die Therapie, wenn sich Karies in Form von den oben beschriebenen “White Spots” ankündigt. In diesem Vorstadium der Krankheit muss noch kein Bohrer zum Einsatz kommen. Auf Selbstheilung sollte man aber dennoch nicht hoffen. Wird nicht gehandelt, ist das Risiko für “echte Karies” hoch. Vermutlich wird der Zahnarzt empfehlen, eine hochkonzentrierte Fluoridzahnpasta zu verwenden, um den Zahn zu remineralisieren. Auch mehrere Fluorid-Anwendungen beim Zahnarzt selbst kommen als Therapie in Frage. Genauso wichtig ist es aber auch, nun noch stärker auf gründliches Zähneputzen zu achten.
Gut zu wissen:
Du bist noch auf der Suche nach der richtigen Zahnpasta für dich? Dann probiere doch mal die Be-You-Zahnpasta-Serie von Curaden aus. Du kannst nicht nur zwischen verschiedenen Geschmäckern wie Pfirsich, Grapefruit, Wassermelone oder sogar Gin Tonic wählen – du erhältst auch eine Zahnpasta, die deine Zähne optimal mit Fluorid versorgt und dank des Zusatzes von Enzymen einen sanften Whitening-Effekt hat. Und: Das zugesetzte Xylit sorgt dafür, dass deine Zähne noch widerstandsfähiger gegen Karies werden.
Mit diesen recht unkomplizierten Massnahmen lassen sich die unschönen Flecken häufig wieder entfernen. Wichtig zu wissen ist aber, dass Karies sich bei Weitem nicht immer mit “White Spots” ankündigen. Häufig entdeckt der Zahnarzt Karies bei der ganz normalen Vorsorgeuntersuchung, ohne dass der Patient etwas davon wusste. In diesen Fällen ist die Karies meist schon weiter fortgeschritten.
Auch wichtig zu wissen: Die sogenannten “White Spots” sind nicht immer ein Zeichen für beginnende Karies. Auch ein Zahnunfall oder die Verwendung von zu viel Fluorid kann die Flecken verursachen – bei Letzterem spricht man von einer Fluorose. Weil die Ursachen für weisse Flecken also vielfältig sein können, ist es wichtig, immer den Zahnarzt aufzusuchen, um die richtige Behandlung der Zähne zu erhalten.
Gut zu wissen:
Weisse Flecken können ein erstes Anzeichen für beginnende Karies sein – müssen es aber nicht. Es kann auch eine sogenannte Fluorose dahinterstecken. Was das ist und was du dagegen tun kannst liest du in unserem Artikel:
Behandlung von bereits bestehender Karies
Ist Karies bereits bis ins Dentin gelangt, muss oft der Bohrer zum Einsatz kommen. Mit diesem Gerät wird die Karies von der betroffenen Stelle entfernt. Die dort entstandene “Höhle” (Kavität) muss dann natürlich wieder gefüllt werden. In Frage dafür kommen verschiedene Materialien, die wir dir hier vorstellen.
Silberamalgam
Silberamalgam ist eine Kombination aus Silber, Quecksilber, Kupfer, Zinn und manchmal auch Zink, Palladium oder Indium. Grösster Vorteil dieses Materials: Es ist günstig und hält im Schnitt 14 Jahre. Ausserdem kommt es bei Amalgamfüllungen seltener zu Defekten. Weiterer Bonus ist, dass Zähne mit einer Füllung aus Silberamalgam seltener zu Sekundärkaries neigen. Nun der grosse Nachteil: Viele Menschen empfinden die Optik der Füllungen als unschön. Sie heben sich durch ihre silbrige Farbe stark vom Rest des Zahns ab. Hinzukommen Umweltbedenken wegen des Quecksilbergehalts. Aufgrund dieser Aspekte haben Silberamalgam-Füllungen mittlerweile eigentlich ausgedient.
Komposit-Kunstharze
Diese Füllung besteht zu rund 20 Prozent aus Kunststoff und zu rund 80 Prozent aus einem Salz der Kieselsäure beziehungsweise aus feinsten Glasteilchen. Patient:innen entscheiden sich oft für diese Art der Füllung, da sie zahnfarben ist und sich so von den gesunden Zähnen nicht oder nur extrem schwach abhebt. Früher hatte Komposit den grossen Nachteil, nicht so stabil zu sein wie Silberamalgam. Dank verbesserter Materialeigenschaften und neuer Befestigungsverfahren ist dieses Material aber mittlerweile ähnlich langlebig.
Komposite sind weich und werden erst nach dem Einbringen in den Zahnhohlraum mit einer speziellen Blaulichtlampe ausgehärtet. Sie müssen mit der Zahnhartsubstanz verklebt werden. Nur so ist gewährleistet, dass die Füllung an Ort und Stelle bleibt und der Zahn eine hohe Festigkeit erreicht.
Glasionomerzement
Bei dieser Füllung handelt es sich um einen mineralischen Zement, der speziell für die zahnärztliche Verwendung entwickelt wurde. Wenn das Material ausgehärtet wurde, erscheint seine Oberfläche hell und matt. Glasionomerzement wird vor allem bei provisorischen Füllungen oder bei der Behandlung von kariösen Milchzähnen verwendet. Für Zähne mit Kauflächen ist das Material nicht zu empfehlen. Das liegt daran, dass es nur begrenzt haltbar ist. Eine Besonderheit von Glasionomerzement: Er enthält Fluorid, das in der Füllung nach und nach freigesetzt wird. So soll der Entwicklung von Karies an den Füllungsrändern vorgebeugt werden.
Kompomere
Kompomere sind eine Kombination aus Komposit und Glasionomerzement. Sie können zum Einsatz kommen, wenn Milchzähne behandelt werden müssen. Auch für den Zahnhalsbereich und für provisorische Füllungen können sie genutzt werden. Für umfangreiche Füllungen im Seitenzahnbereich sind sie nicht vorgesehen. Der eingeschränkte Einsatzbereich kommt daher, dass Kompomere nur in etwa drei bis fünf Jahre halten.
Goldhämmerfüllung
Hierbei handelt es sich um eine selten genutzte Variante der Karies-Behandlung. Dabei “klopft” der Zahnarzt sehr dünne Goldfolien Schicht für Schicht in den Zahn. Die Anfertigung dieser Füllungen ist sehr aufwändig und hat den Nachteil, dass die Füllung gut sichtbar ist. Vorteil ist allerdings die Langlebigkeit des Materials.
Karies entfernen ohne Bohren
Viele Menschen haben regelrecht Angst, zum Zahnarzt zu gehen. Besonders gefürchtet ist das Bohren. Bei Karies kamen Patient:innen lange Zeit ums Bohren tatsächlich nicht herum. Heute sieht es – zumindest in manchen Fällen – schon anders aus. Eine Behandlung ohne Bohren ist möglich – zumindest, wenn es sich um Karies im Anfangsstadium handelt, die Zahnsubstanz also nur wenig geschädigt ist und der Zahnschmelz noch keinen Defekt aufweist. Welche Möglichkeiten es dafür gibt, liest du hier.
Kariesinfiltration
Bei diesem Verfahren (Icon-Therapie) wird die kariöse Oberfläche des Zahns mit einem speziellen Gel angeraut. Dadurch werden die kariösen Anteile weggeätzt. Danach erfolgt eine Behandlung mit Icon, einem flüssigen Kunststoff. Damit wird die entstandene Lücke aufgefüllt. Dabei dringt der Kunststoff tief in die Endgefässe des Zahns ein und versiegelt ihn. Mit UV-Licht härtet der Zahnarzt den Kunststoff dann aus. Diese Behandlung hat allerdings ihre Grenzen. Sind bereits Teile des Zahnschmelzes abgetragen oder herausgebrochen, wird eine Füllung oder ein Inlay nötig.
Karies mit Laser entfernen
Auch mit einem Laser kann man Karies am Zahn entfernen. Vor allem schwer zugängliche Bereiche im Mund lassen sich auf diese Weise gut erreichen. Der sogenannte Dentallaser fungiert dabei wie der Bohrer. Der Zahnarzt richtet ihn direkt auf den von Karies befallenen Bereich. Der Laserstrahl sorgt dann dafür, dass dort die entsprechend kranken Anteile abgetrennt werden. Vorteile der Behandlung: Das Lasern ist schmerzfrei und geräuscharm. Weiterer Bonus: Mit dem hellen Licht des Lasers lässt sich Karies früh entdecken. Es werden Karies-Herde sichtbar, die bisher mit dem menschlichen Auge nicht zu erkennen waren.
Behandlungskosten bei Karies
Welche Kosten deine Krankenkasse für die Behandlung von Karies übernimmt, hängt davon ab, in welchem Land du wohnst. Hier gibt es einige Unterschiede. In Deutschland gilt: Wer gesetzlich krankenversichert ist, hat Anspruch auf eine zuzahlungsfreie Füllung – das ist Amalgam im Seitenzahnbereich und Komposit (also Kunststoff) im Schneidezahn-/Frontzahnbereich.
Bei Kindern unter 15 Jahren und schwangeren oder stillenden Frauen zahlen die Kassen Kompositfüllungen auch im Seitenzahnbereich. Das gilt auch für Füllungen in Milchzähnen.
Alle Wünsche, die darüber hinausgehen, müssen Patient:innen selbst bezahlen. Dazu wird eine schriftliche Mehrkostenvereinbarung abgeschlossen. Wichtig ist, dass du dir vor der Behandlung einen Kostenvoranschlag geben lässt, damit du keine bösen Überraschungen erlebst. Was viele auch nicht wissen: Auf Füllungen gibt es in Deutschland eine zweijährige Gewährleistung.
Prophylaxe: Karies erfolgreich vorbeugen
Die beste Vorsorge gegen Löcher in den Zähnen ist eine gute Mundhygiene. Wie sie aussieht und wie du deine Zahngesundheit darüber hinaus stärken kannst, haben wir hier für dich zusammengefasst.
Zweimal täglich Zähneputzen
Das Zähneputzen am Morgen und am Abend sollte zu deinem täglichen Ritual gehören. Wenn du das Bedürfnis hast, kannst du natürlich auch zwischendurch noch einmal zur Zahnbürste greifen – beispielsweise nach dem Genuss von süssen Speisen und Getränken. Wichtig ist, dass du eine fluoridhaltige Zahnpasta wählst. Die tägliche Anwendung von einer Zahnpasta mit einem Fluorid-Anteil von 1’000 bis 1’500 ppm gilt am effektivsten im Kampf gegen Karies. Wichtig ist aber auch, dass du nicht nur deine gut erreichbaren Zahnoberflächen putzt, sondern auch deine Zahnzwischenräume nicht vernachlässigst. Um auch hier Speisereste und Plaque möglichst radikal zu entfernen, nutzt du am besten Interdentalbürsten.
Gut zu wissen:
Mit der Zahnpasta Enzycal 950 PPM Fluoride von Curaden versorgst du deine Zähne mit der ausreichenden Menge an Fluorid. Zusätzlicher Bonus: Die Zahnpasta enthält Enzyme, die ganz natürlich im Speichel vorkommen und einen natürlichen Schutzschild gegen Kariesbakterien bilden.
Nur geringe Mengen süsser Lebensmittel essen
Kariesbakterien lieben Zucker. Sie wandeln ihn in Säure um, die den Zahnschmelz angreift. Deshalb solltest du süsse Speisen nur sehr begrenzt zu dir nehmen. Am besten ist es, wenn du Süsses direkt nach einer Mahlzeit isst und dir danach gut die Zähne putzt. Gar nicht empfehlenswert ist es, deine Zähne über den Tag immer wieder mit Zucker in Kontakt kommen zu lassen – beispielsweise mit Apfelsäften oder anderen Fruchtsäften. So umspülst du deine Zähne regelrecht damit.
Mit Xylit gegen Karies: Kaugummi hilft!
Kaugummikauen hat einen Vorteil, der uns dabei hilft, Karies zu verhindern: Es regt den Speichelfluss an und neutralisiert dadurch schädliche Säuren schneller. Wer regelmässig nach dem Essen oder Trinken also ein – natürlich zuckerfreies – Kaugummi kaut, kann sein Kariesrisiko senken. Empfehlenswert ist es, darauf zu achten, dass das Kaugummi deiner Wahl Xylit enthält wie zum Beispiel der Black is white Kaugummi von Curaprox. Dieser Zuckeraustauschstoff vermindert nachgewiesenermassen die Plaquebildung und die Produktion von zahnschädigenden Säuren.
Regelmässige Vorsorgetermine und professionelle Zahnreinigung
Da Karies sich gern erst einmal versteckt entwickelt, ist es wichtig, auch ohne Beschwerden regelmässig zum Zahnarzt zu gehen. Empfohlen ist es auch, mindestens einmal im Jahr einen Termin zur professionellen Zahnreinigung wahrzunehmen. Die Dentalexpert:innen entfernen dabei hartnäckigen Plaque und vor allem Zahnstein, den Patient:innen nicht mehr allein mit der Zahnbürste beseitigen können.
Fissurenversiegelung
Unsere Kauflächen sind nie glatt und ebenmässig, sondern durchzogen von Fissuren, Rillen und Vertiefungen. Diese Stellen sind besonders stark anfällig für Karies, da sie schwerer zu putzen sind. Besonderem Risiko sind durchbrechende Zähne ausgesetzt, sodass Kinder und Jugendliche von einer Fissurenversiegelung profitieren können. Bei dieser Versiegelung verschliesst der Zahnarzt die Fissuren mit einem speziellen Material – in der Regel ist das Kunststoff. So können Bakterien nicht mehr an die Kauflächen gelangen.
Gegebenenfalls zusätzliche Fluoridgabe
Bei den Kontrollen beim Zahnarzt wird der Experte entscheiden, ob es in deinem individuellen Fall sinnvoll sein könnte, neben der zu Hause angewendeten fluoridhaltigen Zahnpasta noch zusätzlich Fluorid in Form von beispielsweise Lacken, Spüllösungen oder Gelen zuzuführen. Bei Patient:innen mit einem Wurzelkariesrisiko führt die vierteljährliche Behandlung mit Fluoridlack beispielsweise nachgewiesenermassen zu einer Kariesreduktion. Bei Kindern und Jugendlichen wird in Deutschland das Auftragen eines Fluoridlackes zweimal jährlich empfohlen.
Gut zu wissen:
Nicht nur Erwachsene, auch Babys und Kleinkinder können Karies entwickelt. Und das bereits beim ersten Milchzahn. Deshalb ist die Zahnpflege ab dem ersten Milchzahn wichtig. Mit der Baby Zahnbürste von Curaden kannst du das Zähneputzen für dein Kind besonders angenehm gestalten.
Gegebenenfalls Chlorhexidin-Lack
Ein Extraschutz für durchbrechende bleibende Zähne lässt sich durch Chlorhexidin-Lacke mit mindestens einprozentiger Konzentration erreichen. Eine solche Anwendung kann auch im Bereich freiliegender Wurzeloberflächen sinnvoll sein. Bespreche mit Deinem Zahnarzt ob so eine Behandlung sinnvoll ist.
Karies natürlich heilen? Keine Chance
Du fragst dich, ob du die Karies in deinem Mund selbst in den Griff bekommst? Hier lautet die Antwort leider: Nein. Löcher im Zahn müssen professionell behandelt werden. Selbst daran herumdoktern kann deinen Zähnen schwer schaden. Der Versuch, Karies selbst zu entfernen, kann ausserdem schlimme Schmerzen verursachen.
Wenn du unter Zahnschmerzen leiden solltest, gibt es aber immerhin einige Hausmittel, die einigen Menschen wohl helfen, diese zu lindern. Dazu zählen beispielsweise Salbeitees, zerkleinerte Zwiebeln als Kompresse oder auch Nelkenöl. Heilung darfst du dir davon aber nicht versprechen. Deshalb sollte immer deine erste Priorität sein, zum Zahnarzt zu gehen.
Quellen
André Melchior, Doctor Melchior & Team Zahnärzte im Mediapark: Loch im Zahn: Symptome, Behandlung und Vorbeugung.
AWMF-Leitlinie: Kariesprophylaxe bei bleibenden Zähnen – grundlegende Empfehlungen, stand: 2021.
Deutsche Familienversicherung:
Kariesinfiltration: Die Kariesbehandlung ohne Bohren, stand: 2019.
Laserbehandlung beim Zahnarzt, stand: 2019.
Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung: Sieben grundlegende Empfehlungen zur Kariesprophylaxe bei bleibenden Zähnen.
Gesellschaft für Zahngesundheit, Funktion und Ästhetik: Erosionen: Schädigungen der Zahnhartsubstanz durch Säuren.
Hennessy, Bernard J.: Karies / Pulpitis, auf: msdmanuals.com.
Kassenärztliche Bundesvereinigung:
Lussi, Adrian: Karies unter Strom, auf: spektrum.de.
Praxis für Zahngesundheit, Kuroszczyk, Dagmar und Dr. Andrzej: Kompomere und Komposite: Zahnfarbene Kunststofffüllungen, dstand: 2023.
Universität Zürich: Genetische Defekte im Zahnschmelz begünstigen die Bildung von Karies.
Federation of German Consumer Organisations: Karies: Welche Kosten übernimmt die Krankenkasse?.
ZWP Online: Diagnostik in der Karies- und Parodontitisprophylaxe.
Zahnfüllungen: Kunstharze als bevorzugtes Material.
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